Wanderer, welche in der Schweiz unterwegs sind, können sich über ein ausgedehntes Wanderwegnetz mit detaillierter Signalisation erfreuen. Das Schweizer Wanderwegnetz umfasst rund 65'000 km Wanderwege und wird unterteilt in die Wegkategorien Wanderwege, Bergwanderwege und Alpinwanderwege (Quelle: Schweizer Wanderwege, 2021). Das Schweizer Wanderwegnetz wird vom Verband Schweizer Wanderwege sowie den sechsundzwanzig kantonalen Wanderweg-Organisationen unterhalten, welche unter anderem auch für die Instandhaltung der Wegmarkierungen zuständig sind.
Die Signalisation der Schweizer Wanderwege erfolgt durch verschiedene Markierungen. Die detailliertesten Angaben sind auf den Wegweisern zu finden (siehe nebenstehendes Bild oben). Folgende Angaben sind darauf dargestellt:
1) Aktueller Standort mit Höhenangabe
2) Wegweiser mit Wanderziel, Wanderzeit (Marschzeit ohne Pausen) und ggf. Trennstrich bei Routenverzweigungen
3) Wegkategorien
4) Wegweiser (von SchweizMobil) für besonders attraktive Wanderwege. Die Unterteilung erfolgt in,
Richtungszeiger sind Wegweiser ohne Zeitangabe wie teilweise auch ohne Wanderziel (z.B. nur mit Symbol von Wanderer) und kommen bei Wegverzweigungen oder Richtungsänderungen zum Einsatz.
Bestätigungszeichen sind Markierungen, welche sich in der Regel auf grossen Steinen, Mauern, Pfosten und/oder Bäumen befinden und den Weg bestätigen, jedoch keine Angaben zur Richtung, Ort und Zeit geben. Sie dienen hauptsächlich zur Orientierung auf Berg- und Alpinwanderwegen.
Neben den meist aufgemalten farbigen Streifen entsprechend der jeweiligen Wegkategorie, gibt es auch aufgemalte Punkte, Rautezeichen, Pfeile oder andere Symbole, welche als Markierung dienen.
Die Wanderwege in der Schweiz werden grundsätzlich in drei verschiedene Wegkategorien unterteilt, welche die Wanderer auf den Ausbaustandard der Wege, die Anforderungen an die Wanderer sowie die benötigten Ausrüstung hinweisen.
Bei Wanderwegen handelt es sich in der Regel um breite und gut gesicherte Wege. Steilere Passagen werden mittels Stufen / Treppen und Gewässer mittels Brücken / Stegen überwunden. Die Wege sind technisch wenig anspruchsvoll und es bedingt keiner besonderen Anforderungen.
Markierungen: Gelbe Markierungen u.a. durch Wegweiser, Pfeile, Rauten.
Bei Bergwanderwegen handelt es sich in der Regel um überwiegend steile und schmale Wege in teils exponiertem und unwegsamen Gelände. Anspruchsvolle Passagen sind mittels Ketten, Seilen oder Metalldornen gesichert.
Von den Wanderern wird eine gute körperliche Verfassung sowie Schwindelfreiheit und Trittsicherheit vorausgesetzt. Zudem werden festes Schuhwerk, der Witterung entsprechende Kleidung sowie topografische Karten zur Orientierung empfohlen.
Markierungen: Weiss-rot-weisse Markierungen u.a. durch Wegweiser, Pfeile und Streifen.
Bei Alpinwanderwegen handelt es sich in der Regel um steile, technisch anspruchsvolle und teilweise weglose Wanderwege, welche u.a. über Gletscher, Geröll- und Schneefelder führen und auch kurze Kletterpassagen aufweisen können. Speziell anspruchsvolle Passagen sind teilweise mit Ketten, Seilen oder Metalldornen gesichert, dies ist jedoch keine Bedingung.
Von den Wanderern wird eine sehr gute körperliche Verfassung sowie Schwindelfreiheit und Trittsicherheit vorausgesetzt. Zudem werden neben festem Schuhwerk, der Witterung entsprechender Kleidung, topografischen Karten, GPS und Höhenmesser auch (je nach Tour) Pickel, Steigeisen und Seil empfohlen.
Markierungen: Blau-rot-blaue Markierungen u.a. durch Wegweiser, Pfeile und Streifen
Der SAC (Schweizer Alpen-Club) hat eine Wanderskala entwickelt, worin die drei Wegkategorien zur Tourenplanung weiter in detailliertere Schwierigkeitsgrade unterteilt werden. Neben der Wanderskala gibt es auch noch weitere Skalen für Berg- und Hochtouren, Klettersteige, Kletterrouten sowie Ski- und Schneeschuhtouren.
Die Wanderskala dient zur Bewertung von Berg- und Alpinwanderwegen und ist in sechs verschiedene Schwierigkeitsgrade aufgeteilt, wobei "T" für Trekking steht. Bewertet werden dabei der Weg/Gelände sowie die Anforderungen an die Wanderer.
Die detaillierte Wanderskala kann unter diesem Link heruntergeladen werden.
Die Berg-und Hochtourenskala dient zur Bewertung von hochalpinen Fels- und Eistouren und ist in sieben verschiedene Schwierigkeitsgrade aufgeteilt, von leicht bis extrem schwierig. Bewertet werden dabei der Fels sowie der Firn und Gletscher. Zudem werden pro Schwierigkeitsgrad verschiedene Tourenbeispiele aufgeführt. Für die Kletterstellen wird zudem die Schwierigkeitsskala für Felsklettern (UIAA-Skala, bzw. französische Skala) angegeben.
Die detaillierte Berg- und Hochtourenskala kann unter diesem Link heruntergeladen werden.
Die Klettersteigskala (am gängigsten ist die „Hüsler-Skala“) dient zur Bewertung von Klettersteigen und ist in sechs verschiedene Schwierigkeitsgrade aufgeteilt, von leicht bis extrem schwierig, wobei "K" für Klettersteig steht. Bewertet werden dabei der Weg/Gelände sowie die Anforderungen an die Klettersteigbenutzer.
Die Klettersteige werden zudem weiter in das Hüsler Klettersteigkreuz (HKK) eingestuft.
Dabei werden die vier Bewertungskriterien Kraft (K), Ausdauer (A), Psyche (P) und Bergerfahrung (E) berücksichtigt.
Diese Kriterien werden in vier Arme aufgeteilt und diese wiederum in vier Viertel. Ein Viertel bedeutet leicht und vier Viertel bedeutet sehr schwierig. Je mehr Viertel in den Armen gefüllt sind, desto anspruchsvoller ist der Klettersteig in dem jeweiligen Bewertungskriterium.
Neben dem Schwierigkeitsgrad und dem HKK sind Klettersteige in vier weitere Kategorien unterteilt:
Die detaillierte Klettersteigskala kann unter diesem Link heruntergeladen werden.
Neben der gängigen „Hüsler-Skala“ gibt es eine weitere Skala, welche zur Einstufung von Klettersteige oft eingesetzt wird, die sogenannten „Schall-Skala“.
In dieser Skala wird der Schwierigkeitsgrad durch Buchstaben von A bis F angegeben, wobei A „leicht“ und F „extrem schwierig“ bedeutet.
Vergleich:
Hüsler | Schall | Kategorie |
K1 | A | Leicht |
K2 | B | Mittel |
K3 | C | Ziemlich schwierig |
K4 | D | Schwierig |
K5 | E | Sehr schwierig |
K6 | F | Extrem schwierig |
Die Skitourenskala dient zur Bewertung von Skitouren und ist in sieben verschiedene Schwierigkeitsgrade aufgeteilt, von leicht bis extrem schwierig. Bewertet werden dabei die Steilheit, die Ausgesetztheit, die Geländeform sowie Engpässe. Zudem werden pro Schwierigkeitsgrad verschiedene Tourenbeispiele angegeben.
Die detaillierte Skitourenskala kann unter diesem Link heruntergeladen werden.
Die Schneeschuhtourenskala dient zur Bewertung von Schneeschuhtouren und ist in sechs verschiedene Schwierigkeitsgrade aufgeteilt, wobei "WT" für Wintertrekking" steht. Bewertet werden dabei das Gelände (Steilheit), die Gefahren und die Anforderungen an die Schneeschuhläufer. Zudem werden pro Schwierigkeitsgrad verschiedene Tourenbeispiele angegeben.
Die detaillierte Schneeschuhtourenskala kann unter diesem Link heruntergeladen werden.
Die Abgrenzung der einzelnen Skalen untereinander ist nicht scharf, sondern fliessend.
In der folgenden Grafik sind die verschiedenen Skalen nebeneinander dargestellt.
Quelle: https://wegwandern.ch/sac-schwierigkeitsskalen
Quellen:
Schweizer Alpen-Club SAC, https://www.sac-cas.ch/de/ausbildung-und-sicherheit/tourenplanung/schwierigkeitsskalen, abgerufen am 30.12.2021
SchweizMobil, https://www.schweizmobil.ch/de/wanderland/mehr-wl/wanderwegnetz-und-wegweisung.html, abgerufen am 30.12.2021
Schweizer Wanderwege, https://www.schweizer-wanderwege.ch/de/signalisation, abgerufen am 30.12.2021
Via-ferrata.de, https://www.via-ferrata.de/schwierigkeitsskala-klettersteige/, abgerufen am 24.01.2022
Datum: 11.08.2019 / Aktualisiert am 09.04.2022