Rundwanderung Arnisee - Sunniggrathütte - Ruchälplistock - Leidseepass - Leutschachhütte - Arnisee


Wanderung

9. August 2020



Inhalt

  1. Allgemeine Informationen
  2. Anfahrt
  3. Beschrieb Wanderung
  4. Rückfahrt
  5. Ausrüstung
  6. Empfehlungen / Voraussetzungen
  7. Fazit und Alternativen (Tourenvarianten)

Allgemeine Informationen

Tourdaten

Total Distanz: ~ 13,2 km

Total Aufstieg: ~  1275 m

Total Abstieg: ~ 1275 m

Reine Marschzeit: ~ 7:15 Std.

Höchster Punkt: Ruchälplistock (2476 m.ü.M)

Tiefster Punkt: Arnisee (1360 m.ü.M)

Schwierigkeitsstufe Wanderung: T2-T5


Zusatzinfo

Pro / Specials:

  • Viele Bergseen in verschiedenen Grössen und Farbnuancen
  • Bademöglichkeiten
  • Wasserfall und Bäche
  • Kletterei (T5)
  • Blick auf den Urnersee

Contra:

  • Eigentlich gibt es nichts zu bemängeln, höchstens, dass die Zeitangaben auf den Wanderwegweisern nicht stimmig waren (siehe unter "Fazit").

Karte mit GPS-Track (hinterlegt)

Höhenprofil Wanderung


Ich habe unseren gewanderten GPS-Track auf Google Maps hochgeladen. Wenn du auf den oben dargestellten Kartenausschnitt  klickst, wirst du direkt auf Google weitergeleitet, kannst dort links oben die drei Punkte anklicken und dann unsere Tracks unter "KML herunterladen" downloaden.

Anfahrt

 

Die Anfahrt erfolgt mit dem Zug nach Erstfeld und von dort mit dem Postauto Nr. 401 nach Intschi Seilbahn. Dort mit der Luftseilbahn zum Arnisee.

Wanderung

Vom Arnisee via Sunnigrathütte auf den Ruchälplistock

Von der Bergstation Arnisee geht es vorbei am Restaurant Alpenblick zum Arnisee. Nach dem Wegweiser geht es dann links in den Wald in Richtung Sunniggrathütte. Die ersten 300 Höhenmeter führt der Wanderweg steil über Wurzeln und vorbei an Heidelbeersträuchern durch den schattigen Wald. Nach der Waldgrenze flacht der Weg etwas ab und es geht weiter durch einen offenen Wald über den Riedboden mit Sicht auf die Lang Chälen. Beim kleinen Seelein angekommen, hat man dann die Baumgrenze erreicht und der Wanderweg führt durch eine offene, weite Ebene bis zum See bei der Sunniggrathütte.

Von der Sunniggrathütte führt der offizielle Wanderweg hoch in Richtung Sunnig Grat und dann links bis zur Wegkreuzung Kröntenhütte. Es gibt jedoch eine Abkürzung, welche bei der Sunniggrathütte hinter dem WC-Häuschen direkt hoch zur Wegkreuzung führt. Der Hüttenwart hat uns in scharfem Ton gesagt, dass dies kein offizieller Weg sei und dieser auch nicht unterhalten wird. Wir sind dann brav den offiziellen Wanderweg hoch, haben dann aber, als wir oben bei der Wegkreuzung Kröntenhütte angekommen sind, festgestellt, dass doch etliche Leute den "inoffiziellen" Wanderweg genommen haben. Der Weg hat auch tiptop unterhalten ausgesehen. Also, wenn ihr von der Sunnigrathütte eine Abkürzung nehmen wollt, dann geht beim WC-Häuschen links weiter, dann spart ihr rund 20 Minuten Weg. Wer gerne den Sunnig Grat wandern möchte, kann den offiziellen Weg nehmen. Er ist wirklich sehr schön mit Sicht südwärts auf die Sunniggrathütte inkl. See sowie nordwärts auf den Urnersee.

(Hinweis: Bei der Sunniggrathütte und auf dem Sunniggrat hat es Wegweiser, welche den Zeitbedarf zum Leid See mit 1:40h, bzw. 1:50h angeben. Das ist nicht korrekt, man muss einen Zeitbedarf von rund 3h bis zum Leid See einrechnen.)

Bei der Wegkreuzung geht es dann rechts in Richtung Leid See / Kröntenhütte. Der Ruchälplistock wird auf den Wegweisern nirgends angegeben. Der Wanderweg führt langsam steigend vorbei am Furggi und oben durch die Stockgruebe hoch zum kleinen Älplisee. Von hier hat man eine tolle Sicht ins Leitschachbachtal und auf die gegenüberliegende Leutschachhütte.

Das Gelände wird nun zunehmend karger und felsiger. Auf rund 2200 m.ü.M heisst es dann Wanderstöcke wegpacken, denn nun geht es ans Klettern (T5). Die Kletterei ist bis auf 2-3 Schlüsselstellen, welche aber mit Stahlseilen gesichert sind, gut machbar. Das Gestein ist sehr griffig und man findet immer irgendwo geeignete Stellen für die Drei-Punkt-Sicherung. Kurz vor dem Ruchälplistock führt der Wanderweg ein kurzes Stück steil runter, wo es sehr sandig und dadurch ziemlich rutschig ist. Man kann sich seitlich etwas am Fels festhalten, aber ein Seil wäre an dieser Stelle angenehmer gewesen.

Der letzte Aufstieg auf dem Ruchälplistock erfolgt dann mittels Stahlketten über ziemlich glatten Fels. Aber mittels der Stahlkette kann man sich gut hochziehen. Oben auf dem Ruchälplistock angekommen sind die Platzverhältnisse ziemlich beschränkt, vor allem in Coronazeiten ;-) Wer mag, kann sich im Gipfelbuch eintragen. Die Sicht ins Erstfeldertal, auf den Urnersee und das umliegende Bergpanorama ist super.

 

Vom Ruchälplistock via Leutschachhütte nach Arnisee

Nun heisst es: Wo man hoch gekommen ist, muss man auch wieder runter. Also los und rückwärts die kurze Felswand mit den Ketten runterklettern. Unten angekommen geht es weiter auf dem T5 Wanderweg zuerst ein kurzes Stück runter und dann auch gleich wieder hoch bis kurz vor dem Gipfel Jakobiger. Wer mag kann noch hoch auf den Gipfel, denn es fehlt wirklich nicht mehr viel.

Der Wanderweg führt links vorbei am Gipfel, über die Südflanke des Jakobigers. Von hier aus sieht man immer wieder ins tiefliegende Leitschachbachtal und auf die Leutschachhütte. Der Wanderweg führt ein kurzes Stück über den luftigen Südwest-Grat des Jakobigers und dann abwärts zum Leidseepass mit tollem Blick auf den dunkelblauen Leidsee. Beim Wegweiser geht es weiter in Richtung Leutschachhütte.

Hinweis: Auf dem Wegweiser sind bis zur Hütte 1:50h angegeben. Das ist sehr grosszügig berechnet, denn wir benötigten lediglich eine knappe Stunde.

Beim Pass unterhalb des Chapferplanggenstocks kommt dann nochmals eine kurze exponierte Stelle, welche jedoch mit einem Stahlseil gesichert ist, woran man sich gut festhalten kann. Danach kommen noch ein paar Stellen mit Seilen und Stahlbügeln, welche jedoch gut zu meistern sind. Dann geht es weiter, über Geröll, Stock und Stein, vorbei an Bächlein und Mikroseelein bis zur Leutschachhütte. Wer mag, kann von dort noch hoch zum Obersee.

Von der Leutschachhütte hat man einen tollen Blick auf den helltürkisfarbenen Nidersee. Der Wanderweg Richtung Arnisee führt dann runter bis zum Nidersee. Wer möchte, kann sich darin erfrischen. Und "erfrischen" ist noch untertrieben, da der See knappe 10 Grad kalt ist!

Jedenfalls ladet der See mit den vielen Steinbrocken als Sitzgelegenheit zum Verweilen ein.

Nach dem See geht es dann wieder etwas steiler runter bis zum Leitschachbach. Vor dem Brücklein kann man dann entscheiden, ob man links oder rechts vom Bach weitergehen möchte. Wir haben uns für den Weg rechts, vorbei an der Alphütte Leutschach entschieden. Von der Anhöhe aus hat man einen wunderbaren Blick auf den verästelten Leitschachbach. Die beiden Wege kommen dann beim nächsten Brücklein wieder zusammen und dann geht es weiter, alles wenig steil dem Leitschachbach entlang bis zur Abzweigung Arnisee.

 

Rückfahrt

 

Die Rückfahrt erfolgt vom Arnisee mit der Luftseilbahn nach Intschi. Von dort aus mit dem Postauto Nr. 401 nach Erstfeld. Dann mit dem Zug die weitere Heimreise.

Ausrüstung

 

Für die Wanderung kannst du die übliche Wanderausrüstung für Eintagestouren mitnehmen. Wenn du nicht sicher bist, was du alles einpacken solltest, kannst du hier nachschauen.

 

Speziell würde ich dir für diese Wanderung ein Fernglas, Wanderstöcke (da teilweise steil), stabile, wasserdichte Bergschuhe und ausreichend Verpflegung empfehlen. Wer sich wohler fühlt, kann für die Klettereien auch das Klettersteigset mitnehmen. Jedoch ist der Fels sehr griffig, dass es nicht unbedingt nötig ist.

Empfehlungen / Voraussetzungen

 

Voraussetzung für die T5 Alpinwanderung sind eine gute körperliche Verfassung, genügend Ausdauer, Trittsicherheit, Schwindelfreiheit, Bergtüchtigkeit, Orientierungsvermögen, die Fähigkeit der Geländebeurteilung sowie die Vertrautheit im Umgang mit alpintechnischen Hilfsmitteln.

 

Wann würde ich die Wanderung nicht empfehlen:

  • Bei Regen, da man sich auf dieser Tour im Bereich T5 mit einigen exponierten und steilen Passagen befindet, welche vor allem bei feuchter Witterung gefährlich sein können.
  • Wenn man keine Wander-, beziehungsweise Klettererfahrung hat, da man für diese Tour gute Trittsicherheit und Schwindelfreiheit benötigt.

Fazit und Alternativen

 

Bei der Tour auf den Ruchälplistock handelt es sich um eine äusserst abwechslungsreiche Tour, technisch wie auch landschaftlich. Die Schwierigkeitsskala der Tour erstreckt sich von T2 (im Bereich Arnisee, Sunniggrat) bis T5 (Bereich Ruchälplistock, Leidseepass). Das griffige Gestein machen die Klettereien auf den T5 Passagen gut machbar. Landschaftlich bewegt man sich zwischen 1300 und 2500 m.ü.M und die Umgebung bietet einem fast die komplette Platte an Natur von Wald, Sträucher, Wiesen, über Geröll, Felsen, Seen, und Bächen.

Kurz gesagt, die Tour ist ein guter Mix aus Wandern und Klettern in einer äusserst abwechslungsreichen Landschaft.

Mit rund 7h15 und knapp 1300 Höhenmetern ist die Tour nicht ganz ohne und daher (auch aufgrund T5) nicht für Wanderanfänger zu empfehlen. Jedoch kommt der erfahrene Bergwanderer allemal auf seine Kosten.

 

Was noch zu erwähnen ist, ist dass die Zeitangaben auf den Wegweisern nicht ganz stimmig sind. Vor allem auf den weiss-blau-weissen Wanderwegen. Sehr wahrscheinlich hängt das damit zusammen, dass der Zeitbedarf bei den Klettereien von Wanderer zu Wanderer sehr unterschiedlich sein kann. Folgend ein kurzer Vergleich der Zeitangaben auf den Wanderwegweisern mit unserer benötigten Zeit:

 

Etappe SWW-Norm Zeit Wegweiser Unsere Zeit

Bergstation Arnisee - Sunniggrathütte

weiss-rot-weiss

1:45 1:30

Sunniggrathütte - Leid See

weiss-blau-weiss

1:50 3:00

Leid See - Leutschachhütte

weiss-blau-weiss

1:50 1:00

Leutschachhütte - Arnisee

weiss-rot-weiss

1:50 1:45

 

Alternativen:

Wer auf die T5-Wanderung auf dem weiss-blau-weissen Wanderweg verzichten möchte, kann nach dem Sunnig Grat bei der Wegkreuzung Kröntenhütte weiter geradeaus Richtung Leutschachhütte. Dieser weiss-rot-weisse Wanderweg führt über die Glattplanggen und Champfplanggen unterhalb der Südflanke des Ruchälplistocks, Jakobiger und Champferplanggenstock vorbei bis zur Leutschachhütte. Der Rückweg zum Arnisee ist dann der gleiche, wie wir gemacht haben, entlang dem Leitschachbach.

Und denk immer daran:

Bewege dich stets bewusst und respektvoll in der Natur und schütze die Flora und Fauna.

Mehr dazu findest du hier.


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